Jüdisches Leben in EuropaMit der Hilfe des Himmels

DIRECT HELP!!! SUPPORT DIRECTLY!!!

Jüdisches Museum Berlin

Ist Ihnen haGalil onLine etwas wert?
Sie können uns jetzt direkt unterstützen. Über das Support & Honor System
erreicht uns Ihre Unterstützung schnell und einfach
.
Just click Pay Now and the deal
is done in no time. Your credit card is secure and your privacy is protected.

 

hagalil.com

Search haGalil

 
Veranstaltungskalender
Newsletter abonnieren
e-Postkarten
 
Bücher / Morascha
Musik
Koscher leben...
Tourismus
 

Eine orthodoxe Jüdin strebt das Rabbineramt an:
JENTLS TOCHTER

Die Frauen pochen an die Tuere der juedischen Orthodoxie. Erstmals in diesem Jahrhundert, wenn nicht ueberhaupt, hat eine orthodoxe Juedin von einem orthodoxen Rabbiner die "Smichut", die Lehrbefugnis eines Rabbiners,erlangt. Woraus sich natuerlich Probleme, was ihre konkrete Bezeichnung betrifft, ergeben. Ist sie nun Rabbiner, ein weiblicher Rabbiner oder eine Rabbinerin ? Nur die Bezeichnung "Rebbezin" steht nicht zur Debatte. Sie ist in der juedischen Tradition verankert: Diese ist die Ehefrau eines Rabbiners.

Nun die Fakten, die die juengste Entwicklung hervorgerufen haben: Haviva Ner-David, gebuertige New Yorkerin, 27 Jahre jung, aus einer angesehenen orthodoxen Familie stammend und jetzt in Israel wohnhaft, hat von Rabbi Aryeh Strikovsky, einem "Illui" (hervorragenden Gelehrten), Beamten des israelischen Unterrichtsministeriums und Lehrer am Pardess Seminar, die "Smichut" erhalten, und damit in religioesen Kreisen nicht nur Israels sondern auch der Diaspora heftige Diskussionen ausgeloest.

Wie nicht anders zu erwarten, wird der Fall Havivas vom israelischen Oberrabbinat und den Ultraorthodoxen als "nicht existent" betrachtet. Andere orthodoxe Rabbiner machen es sich nicht so leicht. Rabbi Shlomo Riskin (Jerusalem Post , Kolummne "Shabbat Shalom. Anm. p.k.), der keine Scheu vor der Oeffentlichkeit zeigt,meinte, er persoenlich haette der Schuelerin nicht die Smichut erteilt. Dagegen seien die traditionellen Hindernisse nicht unueberwindlich. Wohl duerfe sie in der Synagoge nicht zur Lesung der Tora aufgerufen werden oder oeffentliche Gebete einleiten. " Aber das tue ich auch nicht, weil ich eine schreckliche Stimme habe", meint der weibliche Stein des Anstosses. Rabbi Jeffrey Cohen, von der orthodoxen Stanmor Synagoge in Nord London, ist noch generoeser. Er sieht in der Smichut keine "Priesterweihe", weil es bei uns keine Priester gibt. Smichut sei eine Art des Handauflegens,also eine Abschlusspruefung.Sie bedeutet, dass der Lehrer seine heilige Autoritaet mit dem Schueler teilt. Sie gibt diesem das Recht zu lehren und Entscheidungen nach dem juedischen Recht zu faellen.

Tatsaechlich hat es sich Haviva Ner-David nicht leicht gemacht. Wie die "Jentl" aus dem gleichnamigen Film mit Barbra Streisand war sie schon als Kind entschlossen, sich dem Studium der juedischen Religion zu widmen. Ihr Versuch, an der New Yorker Yeshiva Universitaet zu inskribieren, wurde nicht einmal beantwortet.Worauf sie sich zum Studium an einer New Yorker Yeshiva entschloss,die ausschliesslich Frauen aufnimmt. Beim Abschluss erhielt sie allerdings nur ein Zeugnis und keine Smichut.

Die neuzeitliche "Jentl" haette natuerlich zur Reformrabbinerin promovieren koennen.Doch fuer sie existiert nur ein Judentum.Sie emigrierte mit ihrem Mann nach Jerusalem und inskribierte am Shalom Hartmann Institut. Danach machte sie sich auf die Suche nach einem Rabbiner, der ihr die Smichut verleihen wuerde ud fand ihn schliesslich in Rabbi Strikovsky.

Haviva ist sich durchaus bewusst, dass sie noch Hindernisse ueberwinden muss, bevor ihre Autoritaet in Israel und anderswo anerkannt wird. " Ich weiss, dass ich keine religioesen Zeremonien wie Hochzeiten oder Konversionen durchfuehren kann. Und ich kann auch keinem religioesen Gericht angehoeren. Aber ich wollte fuer die Frauen im orthodoxen Judentum eine Bresche schlagen. Letztlich ist fuer mich der Titel eines Rabbi eine Ehrung innerhalb der Gemeinschaft."

Inzwischen debattierten gelehrte Rabbiner, ob es in der Vergangenheit weibliche Rabbiner gegeben hat. Die Bibel (2.Koenige 22) kennt die Prophetin Hulda, welche die Echtheit eines im Tempel gefundenen heiligen Buches bestaetigt. Rabbi Louis Jacobs, der Gruender der konservativen Bewegung, erinnert an ein rabbinisches Buchaus dem 18.Jahrhundert "Shem ha-gedolim" (Die Namen der Grossen), in dem 20 Frauen genannt werden, diedas Rabbineramt ausuebten. Und Rabbi Jackie Tabick,die erste Reformrabbinerin Englands, zitiert das Beispiel der "Maid von Lubonmir", Hannah Werbermacher, die im 19.Jahrhundert zu den Chassidim predigte - allerdings hinter einem Paravent versteckt.

Leslie Sachs, die Fuehrerin der israelischen Frauenbewegung, hegt allerdings Zweifel: "In einer Zeit, in der orthodoxe Knesset-Abgeordnete nicht neben einer Frau sitzen wollen- wann werden sie eine Rabbinerin akzeptieren ?"

Zur Übersicht: Austria

"Illustrierte Neue Welt", Wien
Ausgabe Maerz '97, p.12, von Lucian O.Meisels

 

Jüdische Weisheit


DE-Titel
US-Titel

Fragen an die Rebbezin...


haGalil onLine

Kontakt: hagalil@hagalil.com / 0179-1121546

1995/96/97/98/99/2000/01 © by haGalil onLine®
Munich - Kirjath haJowel - All Rights Reserved
haGalil onLine - Editorial
Impressum