Neuwahlen am
Sonntag:
Spiegel weiter Zentralratsvorsitzender
Paul Spiegel ist am
Sonntag in den Wahlen um den Vorsitz des Zentralrats der Juden in
Deutschland bestätigt worden. Auch seine beiden Stellvertreter
Charlotte Knobloch und Michel Friedman wurden
einstimmig wiedergewählt. Seit Sonntag ist auch die größte Jüdische
Gemeinde Deutschlands, Berlin, wieder im Präsidium vertreten.
Inzwischen gibt es 83 jüdische
Gemeinden in Deutschland mit knapp 100.000 Mitgliedern. Paul Spiegel
kündigte an,
künftig auch die Ausbildung von geistlichem Nachwuchs für die
Führung der jüdischen Gemeinden in Deutschland zu gewährleisten.
Derzeit gibt es nur etwa 30 Rabbiner für alle Gemeinden.
Nach drei Jahren Pause ist die Gemeinde von Berlin
wieder im Präsidium des Zentralrates vertreten. Alexander Brenner,
der am Sonntag gewählt wurde, war bereits vor anderthalb Jahren mit
der Forderung, Berlin müsse im Präsidium wieder vertreten sein, als
Vorsitzender der Berliner Gemeinde gewählt.
Paul Spiegel sagte bei der
Vorstellung des neuen Präsidiums, dass er "eine Renaissance des
Judentums" in Deutschland erwarte, wenn es gelinge, die vielen
russischsprachigen Zuwanderer in die Gemeinden zu integrieren. Mehr
als die Hälfte der derzeit rund 100.000 Juden in Deutschland sind in
den vergangenen Jahren aus den Ländern der früheren Sowjetunion in
die Bundesrepublik eingewandert.
Nach den Wahlen äußerte sich
Spiegel auch zur israelischen Anfrage bezüglich der Lieferung von
Panzern. Er verwies darauf, dass die Bundesrepublik nach Aussagen
der israelischen Regierung nach den USA der "verlässlichste Partner"
des Nahoststaates ist. Wann aber beweise sich eine solche politische
Freundschaft, wenn nicht bei Hilfe in Not, fragte der
Zentralratspräsident.
aue /
hagalil.com
03-12-02 |