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Innehalten in Babi Jar:
Papst besucht Holocaust-Mahnmal

Papst Johannes Paul II. wandelte auch am letzten Tag seines Besuchs in Kiew auf den Pfaden der Versöhnung. Er besuchte gestern das Holocaust-Mahnmal Babi Jar, das in einem Tal in der Nähe von Kiew liegt. Das Mahnmal erinnert an die Ermordung der Kiewer Juden im August 1941.

"Dank Ihren Anstrengungen gibt es heute Hoffnung, dass sich Babi Jar niemals wiederholt", sagte der ukrainische Oberrabbiner Jakob Dov Bleich zu dem katholischen Kirchenoberhaupt. Die beiden Geistlichen verneigten sich gemeinsam an der Gedenkstätte und Papst Johannes Paul II. betete minutenlang für die Opfer des Nazi-Terrors. 

Das Massaker von Babi Jar gehört zu den ersten systematischen Vernichtungsaktionen, die die Nazis im großen Stil betrieben. Die Kiewer Juden, ca. 34.000 Männer, Frauen und Kinder, wurden unter einem Vorwand in ein eingezäuntes Areal zusammengetrieben und dort erschossen. Die Leichen fielen in eine Schlucht, wo sie dann verscharrt wurden. in den folgenden Jahren wurden an dieser Stelle noch weitere 70.000 Menschen, darunter auch Sinti und Roma, Partisanen und sowjetische Kriegsgefangene, ermordet.

Nach dem Krieg wurde das Massaker zunächst aus der Erinnerung ausgeblendet. Erst ein Gedicht von Jewgeni Jewtuschenko aus dem Jahr 1961 rückte das Geschehen wieder in das öffentliche Bewußtsein. Getreu der sowjetischen Ideologie, die ein Gedenken an ermordete Juden unmöglich machte, wurde 1976 ein pompöses Denkmal für die "sowjetischen Bürger und kriegsgefangenen Soldaten und Offiziere der Sowjetarmee, die von den deutschen Faschisten in Babi Jar ermordet wurden" gebaut.

Das Todestal Babi Jar ist sicher, wie es Rabbiner Bleich nannte, ein "Symbol" für den Holocaust. Aber es ist auch Symbol für den Umgang mit der Erinnerung und dem Gedenken an die Taten. Daß Papst Johannes Paul II. gerade an diesem Ort innehält, ist daher ein wichtiges Zeichen, das den christlich-jüdischen Dialog positiv anregen könnte.

haGalil onLine 26-06-2001

 


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