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Hetzkampagne gegen Menschenrechtlerin in der Türkei

Die stellvertretende Vorsitzende des Menschenrechtsvereins in der Türkei (IHD), Eren Keskin, ist derzeit einer unglaublichen Hetzkampagne ausgesetzt. 

Die Anwältin, Mitbegründerin des Projekts "Rechtliche Hilfe für Frauen, die durch staatliche Sicherheitskräfte vergewaltigt oder auf andere Weise sexuell gefoltert wurden", hatte auf einer Veranstaltung zum Frauentag in Köln Mitte März die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in der Türkei kritisiert und über ihr Projekt berichtet.

In einer Radiosendung des türkischen Radiosenders "D" erklärte darauf am 18.3. ein Journalist öffentlich: "Wenn ich jetzt Eren Keskin bei der ersten Gelegenheit, wo ich ihr begegne, nicht sexuell anmache, wäre ich kein Mann ... Sie wollte wohl folgendes sagen, diese Eren Keskin ... warum macht ihr es mir nicht".

Am gleichen Tag erschien in der Zeitung "Ikinci" ein Kommentar mit den Worten: "Wenn Eren Keskin zurück kommt, wird sie ihre sexuelle Belästigung bekommen."

Tags darauf verbreitete die Zeitung "Hürriyet" neben einem Foto Keskins die Schlagzeile: "Verleumdung: Soldaten begehen sexuelle Misshandlung? - Hierfür gibt es nur eine Bezeichnung: Das ist Verrat". Die Kritik von Eren Keskin sei Vaterlandsverrat und ein Komplott. Staatsanwaltschaft, Innen- und Außenministerium hätten Ermittlungen aufgenommen.

Die Zeitung "Göczü" titelte: "Die widerlichen Worte der hässlichen Anwältin" und forderte auf, Frau Keskin nicht in die Türkei zurück zu lassen: "Niemand hat das Recht, die türkische Armee und die türkischen Soldaten anzutasten. Diese Frau soll aus der Türkei verschwinden ... soll sie doch in Deutschland bleiben."

Der türkische Menschenrechtsverein IHD hat gegen diese Hetzkampagne gemeinsam mit anderen Menschenrechtlern und Journalisten protestiert. In Deutschland machte die innenpolitische Sprecherin der PDS-Fraktion, Ulla Jelpke, auf die Angriffe gegen Eren Keskin aufmerksam. Sie fordert von der Bundesregierung, sofort bei der türkischen Regierung vorzusprechen und diesen unglaublichen Angriffe auf die Menschenwürde von Frau Keskin entgegen zu treten. Sie appellierte außerdem an die deutsche Presse, an Menschenrechtsgruppen und Frauenorganisationen, ihre Solidarität mit Eren Keskin deutlich zu machen und bei türkischen Stellen gegen die Hetzkampagne zu protestieren.

Die Diffamierung einer mutigen Kritikern staatlicher Übergriffe auf Frauen muss aufhören!

 jelpke / hagalil.com / 28-04-2002

 


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