Sommergespräch der Wiener Grünen:
Felicia Langer gibt Möllemann Recht
Von Karl Pfeifer Felicia Langer, ehemaliges
Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Israel, hat
Israel eine Mitverantwortung an dem Terror palästinensischer
Extremisten gegeben. Zwar seien die Terroranschläge nicht zu
rechtfertigen, die israelische Politik gegenüber den Palästinensern
habe aber diesen Anschlägen "den Weg geebnet", sagte Langer am
Mittwochabend in Wien beim "Dritten Sommergespräch" der Grünen.
Sowohl Deutschland als auch Österreich müssten - gerade wegen ihrer
Geschichte - eine besondere Vermittlerrolle im Nahostkonflikt
spielen. Langer griff auch die israelische Friedensbewegung Peace
Now heftig an und emotionalisierte das Publikum durch das Zeigen von
Greuelbildern, die allerdings nur die Leiden der Palästinenser
zeigen. Die außenpolitische Sprecherin der
Grünen, Ulrike Lunacek hat die Position ihrer Partei in der
Nahostfrage dargelegt: Abzug der israelischen Truppen aus den
besetzten Gebieten, Räumung aller Siedlungen, Errichtung eines
palästinensischen Staates in den besetzten Gebieten. Gleichzeitig
verurteilte sie die palästinensischen Terroranschläge auf das
Schärfste. Von einem Diskutanten wurde die Grüne Abgeordnete Ulrike
Lunacek darauf hingewiesen, dass die Grüne Wiener
Landtagsabgeordnete Susi Jerusalem gemeinsame Sache mit dem
Internationalen Palästina-Komitee macht. Dieses postuliert in ihrer
Broschüre: "Recht auf Heimat für alle Völker: Palästina den
Palästinensern wie Österreich den Österreichern...Wie lange noch
europäische Wiedergutmachungsmilliarden für die Vertreibung der
Palästinenser?... Verträge mit dem unersättlichen Israel sind
genauso absurd, wie die Hoffnung auf ein Ende der
Wiedergutmachungsforderungen. Heute israelischer Anspruch vom
Euphrat bis zum Nil - morgen von der Donau bis zum Rhein und
übermorgen? Diese Juden - das 'auserwählte Volk' Gottes? Dann gnade
uns Gott!" Tumult
Ein den Grünen offensichtlich bekannter Zuhörer wandte sich an
einige jüdische Teilnehmer und drohte ihnen "Ihr kommt auch bald
dran". Nach heftigen Protesten, wurde der Mann schließlich des
Saales verwiesen. Zu Tumulten kam es, als die in Deutschland lebende
Langer sagte, der deutsche FDP-Politiker Jürgen Möllemann habe Recht
gehabt, als er Israel "Staatsterror" vorwarf. Dies sei tatsächlich
der Fall, weil "angebliche palästinensische Terroristen" durch die
israelische Armee ohne Gerichtsverhandlung ermordet bzw.
"hingerichtet" würden, was "völkerrechtswidrig" sei. Aus dem
Publikum ertönten darauf Unmuts-Rufe. Lunacek distanzierte sich in
dieser Frage von Langer. Kommentar
Warum haben die Grünen ausgerechnet Felicia Langer zu dieser
Diskussion eingeladen? Diese Frau vertritt außer sich selbst
niemanden und sie verkündet, in Israel nicht ihre politische
Anschauungen vertreten zu können, was natürlich nicht wahr ist. Denn
die kommunistische Partei ist im israelischen Knesseth vertreten und
Frau Langer ist nicht aus politischen Gründen nach Deutschland
übersiedelt. Der Grund für die Einladung von
Felicia Langer ist in Österreich zu suchen. Hier wurden zehntausende
Moslems eingebürgert und bei denen hoffen die Grünen durch solche
Veranstaltungen Wähler zu gewinnen. Felicia
Langer hat vor der Wende ihre Bücher in der Ländern des "realen
Sozialismus" veröffentlicht. In diesen Ländern - so behauptete sie -
gab es keine Menschenrechtsverletzungen und keinen Antisemitismus.
Seit der Wende hat sie einen neuen Markt für ihr Wirken entdeckt:
Die deutschsprachigen Länder, insbesondere Deutschland und
Österreich.
Nachtrag (25-08-02)
Judenmarkierung in der Tageszeitung der Republik
Österreich Die "Wiener Zeitung" (WZ)
, die es seit 1703 gibt, trägt auf ihrem Titelblatt stolz das Wappen
der Republik Österreich, denn sie gehört dem Staat und eine ihrer
Beilagen ist das Amtsblatt. In ihrer Ausgabe vom 23.8. berichtet die
WZ u.a. auf der Titelseite: "Die bekannte israelische
Rechtsanwältin Felicia Langer ist anlässlich eines Vortrages im
Rahmen der Sommergespräche der Grünen in Wien mit Israels
Palästinapolitik hart ins Gericht gegangen. Sie warf Israel u.a.
Staatsterrorismus vor. Eine anschließende Podiumsdiskussion mit der
außenpolitischen Sprecherin der Grünen, Ulrike Lunacek, musste nach
tumultartigen Szenen und lauten Beschimpfungen Langers seitens
zionistischer Publikumsteilnehmer abgebrochen werden."
Mit keinem Sterbenswort geht die WZ auf den folgenden
Vorfall (s.o.) ein: Ein den Grünen offensichtlich bekannter Zuhörer
wandte sich an einige jüdische Teilnehmer und drohte ihnen "Ihr
kommt auch bald dran". Nach heftigen Protesten, wurde der Mann
schließlich des Saales verwiesen.
Es ist außerdem erstaunlich, wenn die Tageszeitung der Republik
Österreich Menschen, die sich darüber empörten, dass Felicia Langer
einer antisemitische Erklärung von Jürgen Möllemann zugestimmt hat
(das meldete zwar die APA aber nicht die WZ), als Zionisten, d.h.
Juden markiert. Denn entweder glaubt die Wiener Zeitung, die
Zugehörigkeit von Menschen zum Judentum nach dem Aussehen beurteilen
zu können oder aber, dass sich in Österreich nur "Zionisten" (sprich
Juden) über die Rechtfertigung von antisemitischen Erklärungen
aufregen.
hagalil.com
22-08-02 |