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Antisemitische Töne in Österreich:
Reaktion auf einen Kommentar im "Standard"

Von Karl Pfeifer

Noch am Tag des Erscheinens am 15.4.02 sandte ich einen Leserbrief an den Standard und nahm Stellung zu einem Artikel der von mir geschätzten Journalistin Barbara Coudenhove-Kalergi. Postwendend erhielt ich vom Standard eine nette Mail, mit der Mitteilung, man werde sich bemühen, "den Brief in einer der nächsten Ausgaben zu publizieren, bitten aber um Verständnis, wenn dies aus Platzgründen nicht oder nur in gekürzter Form möglich sein sollte".

Da dieser Leserbrief bis 18.4.02 nicht erschienen ist, denke ich, dass mein Text doch Aufmerksamkeit verdient und füge noch einige Elemente zu, die ich in spitze Klammern setze.

Barbara Coudenhove-Kalergi behauptet pauschal: "Anders als bei früheren Nahostkriegen sind antisemitische Töne in Österreich ausgeblieben, obwohl diesmal mehr als früher Grund zur Kritik am israelischen Vorgehen besteht."

Sie hat anscheinend sich nicht die Mühe genommen, manchmal in die Zuschriften hereinzuschauen, die als Reaktion auf Standard-Artikel im Internet erscheinen. Hier nur einige Beispiele:

Slaven R | 13.04. 13:29
symbolismus, faschismus und der kollektive wahnsinn gross-israel und lebenraum im osten, die endlösung und die zerstörung terroristischer infrastruktur, die swastika und der davidstern .... die die heute ihre mordlust ausleben, ihre menschenverachtung im herzen tragen sind der gleiche geist wie der der braune hemden trug kriegserklärung an israel im namen der menschlichkeit

[sal peter saeure | 08.04. 23:57
Wenn die so weiter machen und sich mit Israel solidarisieren, wird der Hass gegen sie zunehmen. Verdammt nochmal, warum protestieren diese Wahnsinnigen nicht endlich für den Frieden und für den Abzug aus diesem Gebiet, und zeigen damit dem rest der Welt, dass sie als juden keine Faschisten sind. Veranstaltungen wie diese machen mich eher feindlich gesinnt - nach dem motto "die hier lebenden Juden sind um nichts besser" und die folge ist klarerweise ein neu aufkeimender Antisemitismus.
Ad Muzikant- dieser Mann sollte alsbaldigst zurücktreten, weil er mit seiner Radikalität den hier lebenden Juden (vor allem denen ausserhalb seiner Kultusgemeinde) keinen guten dienst tut.
Ad Doron Rabinovichi - dieser Mann ist das engstirnigste und erbärmlichste wesen unter den intellektuellen überhaupt - ich erinnere mich an einen Standardartikel, wo er Regeln aufstellen wollte, wie man nun einen jiddischen witz als nichtjude zu erzählen hat - wer so denkt ist ein Arsch - denn diese Witze sind scheinbar das letzte was dieses Volk noch sympathisch macht.

Rinaldo Rinaldini | 08.04. 22:22
widerliches pack ich habs erwartet, dass diese scheinheiligen schleimer den ewigen traenendruesen 'runner' holocost mit der solidaritaet mit dem faschistoiden israel verlangen. bei soviel widerlicher scheinheiligkeit kommt einem das kotzen. typen, wie der steinreiche immobilienspekulant musicant, wollen dass wir solidaritaet mit dem schlaechter sharon bekunden....und gleichzeitig so zart besaitet bleiben, dass wir bei jedem verbalem ruelpser einer haider in ihnmacht fallen. Pfui taibel!

M Ivan Undso | 08.04. 22:07
Re: Frechheit absolut ich finde auch das diese politik nur gewalt zur folge hat, haben kann. und dem antisemitismus in europa höchstens nährboden bietet.

Simon Malis | 09.04. 00:09
Re: Re: Re: Frechheit Ich bin ein ANTISEMIT!!! Mir reicht's! Wenn das Kritisieren von dem Terroristenstaat Israel Antisemitismus ist, dann bin ein fanatischer Antisemit. Es ist immer nur der selbe Sch... mit Holocaust, Hitler, NS, Judenverfolgung. Schön langsam kann ich diese Wörter nicht mehr hören. Je öfter diese Wörter von den Zionisten verwendet wird, desto harmloser klingen sie.
Also nochmal für alle meine zionistischen Freunde: Ich hasse den Staat Israel (nicht Juden), Ich hasse Scharon, Ich hasse den Zionismus und wenn sie meinen dass ich deßhalb ein Antisemit bin, is mas recht, bin ichs halt!]

Wenn in der den Regierungsparteien nahestehenden und vom Steuerzahler hoch subventionierten Wiener Wochenzeitung "Zur Zeit" ein Artikel erscheinen kann, in dem ein "Jüdischer Mordversuch am Friedensnobelpreisträger" behauptet und das Ende des Staates Israel herbeigewünscht wird, dann ist die Motivation schlicht und einfach tief sitzender Antisemitismus. Doch dieser Antisemitismus kommt nicht nur aus der Mitte der Gesellschaft. Ich wurde im "linken" www.austria.indymedia als "ein wohlbekannter zionistischer Hetzer" rassistisch und antisemitisch markiert. Alles altbekannte Töne.

Auch eine noch so begründete Kritik an Israel dürfte nicht als Entschuldigung für den noch leider bei vielen österreichischen Mitbürgern verwurzelten Antisemitismus herhalten.

[Barbara Coudenhove-Kalergi ist zufrieden mit Österreich, es könnte ja tatsächlich noch schlimmer sein und sie liefert dazu auch gleich die Begründung "obwohl diesmal mehr als früher Grund zur Kritik am israelischen Vorgehen besteht." Dieser Halbsatz ist verräterisch. Denn was hat eigentlich das "israelische Vorgehen" zu tun mit dem hier verwurzelten Antisemitismus, von dem ich hier eine kleine Kostprobe aus dem "Standard" gab? Gar nichts. Die Antisemiten finden immer einen Grund. Der Hauptgrund scheint zu sein, dass es nach dem Holocaust noch immer Juden gibt und dass es auch einen jüdischen Staat gibt.]

 hagalil.com / 21-04-2002

 


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