Mord auf
offener Straße:
Rabbiner in Zürich erschossen
Am Donnerstag den 7. Juni
wurde in Zürich auf offener Straße ein Rabbiner erschossen. Trotz
sofortiger ärztlicher Hilfe verstarb das Opfer 30 Minuten später.
Der 70jährige Abraham Grünbaum
ist in Israel Leiter einer Talmudhochschule. Durch seine Kleidung war er
als orthodoxer Jude erkennbar. Die Polizei schließt nichts aus außer
einem Raubmord, denn der Rabbiner trug noch einen größeren Geldbetrag
bei sich. Ein vorläufig festgenommener
Tatverdächtiger wurde am Montag in U-Haft gehalten.
Ein Zürcher Richter habe die Haft am Montag wegen hinreichendem
Tatverdacht angeordnet, so der Sprecher der Zürcher Kantonspolizei,
gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Täterschaft sei damit aber
noch nicht geklärt, eine Tatwaffe noch nicht gefunden.
Erst im letzten Sommer war in
Zürich ein orthodoxer Jude niedergestochen und lebensgefährlich verletzt
worden. Er überlebte die Tat.
Die
Israelitische Cultusgemeinde Zürich veröffentlichte folgende
Presseerklärung:
"Die Israelitische Cultusgemeinde
Zürich (ICZ) ist über den erneuten Anschlag auf einen erkennbar
jüdischen Menschen bestürzt. Sie nimmt mit Abscheu vom nun vollendenten
Mordanschlag Kenntnis und spricht den Angehörigen ihr tiefempfundenes
Beileid aus.
Beim Opfer handelt es sich gemäss
den Informationen die der ICZ zur Verfügung stehen, um einen Rabbiner
und Leiter einer Talmud-Hochschule in Israel. Er war zu privaten Zwecken
bei ihm befreundeten Familien zu Besuch. Das Opfer ist dem Rabbinat der
ICZ persönlich bekannt.
Die ICZ ist beunruhigt, dass in
unserer Stadt ein Klima herrscht in welchem solche Anschläge gedeihen
können. Die Justizbehörden, zu denen die ICZ volles Vertrauen hat, sind
aufgefordert, diese erschreckende Tat rasch und vollumfänglich
aufzuklären. Behörden, Parteien und Medien haben die Aufgabe, dem
verunsicherten und angeheizten Klima Rechnung zu tragen."
haGalil onLine
11-06-2001 |