Technische Hochschule Zürich:
Datenbank zu Schweizer Flüchtlingsarchiv
Das Archiv für Zeitgeschichte an der
Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich präsentierte vor
einigen Tagen eine neue Forschungsdatenbank zum wichtigsten
jüdischen Flüchtlingsarchiv der Schweiz. Sie enthält eine
einzigartige Dokumentation privater Flüchtlingshilfe und ermöglicht
neue Forschungsmöglichkeiten zur Flüchtlingsgeschichte seit 1938.
In jahrelanger intensiver Arbeit wurden über
20.000 Einzelschicksale erfasst. Grundlage der Datenbank bilden
Dokumente, die bisher im Keller der Zentralstelle des Verbands
Schweizerischer Jüdischer Fürsorge (VSJF) in Zürich lagerten. In
jeder Flüchtlingsakte sind unterschiedliche Dokumente enthalten,
Briefwechsel, amtliche Formulare und Gesuche. Sie alle dokumentieren
den Alltag in der Schweiz und die Schwierigkeiten, die sich den
Flüchtlingen stellten.
Das Projekt umfasste nicht nur die Erstellung der
Datenbank. Zuerst galt es die Dokumente, die teilweise zerstört und
angeschimmelt waren, fachgerecht zu konservieren. Einen wesentlichen
finanziellen Beitrag zur Erschließung der Dokumente leistete die
Evangelisch-reformierte Landeskirche im Sinne eines Beitrages zum
jüdisch-christlichen Dialog.
Die Datenbank kann wichtige Ergänzungen zur
Forschungsgeschichte liefern, da sie auch das Schicksal von nach
1945 in die Schweiz gekommenen Flüchtlingen enthält, wie etwa nach
dem Ungarnaufstand, der Suezkrise und der Niederschlagung des Prager
Frühlings.
Das Archiv steht auch Privatperson offen. Das
Archiv plant in Zukunft, die Bestellung von Kopien per Internet zu
ermöglichen, die dann in einem Partnerarchiv eingesehen werden
können.
Das Archiv im Internet:
http://www.afz.ethz.ch/
aue /
hagalil.com
29-05-03 |