Eine Liste zu israelischem Life-Style:
Die besten Wege, den Alltag zu vergessen
Am heutigen Unabhängigkeitstag ist klar: Niemals zuvor haben so viele Israelis
versucht, aus ihrer Realität zu entkommen. Soap Operas haben Hochkonjunktur, der
Tourismus floriert, die Drogenprobleme wachsen.
In der israelischen Tageszeitung haAretz
erschien vor kurzem eine Liste von Uriya Shavit: 50 ways to get away from it
all.Hier eine kleine Auswahl:
1. Zurück zur Natur mit Tofu, Aromaölen und natürlicher Geburt
2. "Badolina", das Kultbuch von Gabi Nitzan über ein Königreich, in dem es
keine Gesetze, keine Politik und keine Kriege gibt
3. Leere Wahlzettel
4. Das neue Kindermuseum in Holon
5. Nachtclubs
6. Kochshows
7. Ecstasy
8. Feng shui
9. "Ich lese keine Zeitung mehr"
10. Indien, der nächste Stopp nach der Armee
11. Inneres Exil
12. Internet
13. Film und Theater
14. Konsum
15. V.a. Möbel von Ikea
16. Satelliten-Fernsehen
17. "Ein Hauch von Glück", die erste hebräische Daily-Soap
Für den Unabhängigkeitstag interessiert sich kaum mehr jemand, so viel ist klar.
Die Kluft zwischen Staat und Gesellschaft scheint unüberbrückbar geworden. Die
Menschen in Israel wollen sich ihr Leben nicht länger von der Politik diktieren
lassen, sondern Theater, gutes Essen und Reisen genießen.
Trotzdem, zur Auswanderung, der eigentlich konsequente Schritt, entschließt sich
kaum einer. Die Zahlen der Emigranten haben sich in den letzten Jahren nicht
verändert, die Israelis scheinen trotz allem wirkliche Patrioten zu sein. Wenn
auch Patrioten, denen der einstmals so traditionelle Festtag am
Unabhängigkeitstag nichts mehr bedeutet.
haGalil onLine 26-04-2001
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