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Blutiges Wochenende:
Erneute Anschläge in Israel

Das Wochenende im Nahen Osten war wieder ein blutiges. Einem israelischen Raketenangriff auf den Fatah-Funktionär Marwan Barguti folgte nur einen Tag später erneut ein Attentat eines radikalen Palästinenser. Er schoss am Sonntag vor dem israelischen Verteidigungsministerium in Tel Aviv zehn Menschen an.

Der Attentäter fuhr zur Mittagszeit am Verteidigungsministerium vorbei, das mitten in der Stadt liegt und auch Kasernen und den Amtssitz des Generalstabschefs beherbrgt. Dort feuerte der ca. 30 Jahre alte Mann mit einem M-16- Schnellfeuergewehr auf vorbeilaufende Soldaten und Zivilisten. Der Attentäter wurde von der Polizei auf der Flucht angeschossen und starb später in einem Tel Aviver Krankenhaus.

Die palästinensische Führung sagte unterdessen die regelmäßigen Sicherheitsgespräche mit Israel wegen des Anschlags auf Barguti bis auf weiteres ab. Israel bestritt jedoch, dass der Anschlag Barguti gegolten habe. Tatsächlich wollte man wohl dessen Stellvertreter und Leibwächter, Mohammad Abu Chalawah, treffen, der für den Tod von acht Israelis als mitschuldig betrachtet.

Andererseits sagte Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser einen Tag vor dem Angriff, er habe nichts dagegen, wenn Barguti „nicht mehr ist“. Barguti ist in Israel sehr ungern gesehen, und das hauptsächlich wegen der hohen Popularität, die der 41-Jährige genießt. Seine Einstellung ist dabei für Israel fatal, denn Barguti hatte sich klar gegen eine Waffenruhe ausgesprochen.

Barguti gilt als Anwalt des kleinen Mannes, er ist frei von Korruptionsvorwürfen und scheut nicht den Konflikt der Strasse. Der israelische Geheimdienst sieht die zweite Intifada in Bargutis Stil, der bereits an der ersten Intifada von seinem jordanischen Exil aus massiv beteiligt war. Er ist Chef der "Jugendorganisation" Tansim, einer ca. 2000 Mann starken radikalen Gruppe, die zahlreiche Angriffe auf jüdische Siedler in der Westbank verübt.

Während sich die Spirale der Gewalt weiterdreht, versammelten sich am Samstag Anhänger der israelischen Friedensbewegung in Tel Aviv zu ihrer größten Kundgebung seit dem Wahlsieg von Ministerpräsident Scharon im Februar. Die Politik der gezielten Tötungen wurde scharf verurteilt.

Die israelische Regierung stört das wenig. Sie wird mit den Anschlägen auf Palästinenser fortfahren und damit nicht nur gegen jedes internationales Recht verstoßen, sondern auch die Provokation der Palästinenser, die ständig neue Terrorakte nach sich ziehen wird, weiter anheizen.

haGalil onLine 06-08-2001

 


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