"Die Stimme Israels":
Abba Eban s"l
Abba Eban, der Israel viele Jahrzehnte lang auf
diplomatischer Ebene international vertreten hat, verstarb am
Sonntag im Alter von 87 Jahren.
Abba Eban wurde in Südafrika geboren und in
England erzogen. An der Universität Oxford studierte er
orientalische Sprachen und klassische Philologie, und unterrichtete
dort von 1938 bis 1940 Arabisch. Im Zweiten Weltkrieg war er in
Jerusalem als Nachrichtenoffizier tätig und bildete Freiwillige als
Widerstandskämpfer für den Fall einer deutschen Invasion aus.
1946 ernannte ihn die Jewish Agency zum
Informationsoffizier in London, wo er an den Verhandlungen mit den
Briten über die Gruendung des Staates Israel beteiligt war. Als
Israel unabhängig wurde, schickte man ihn als Vertreter in die
Vereinten Nationen. 1949 bis 1950 war Abba Eban gleichzeitig
israelischer Botschafter in Washington und Chefdelegierter bei der
UNO.
Nach seiner Rückkehr nach Israel wurde er für die
Mapai Partei Knessetmitglied und hatte im Kabinett Ben Gurion von
1960 bis 1963 die Position des Erziehungs- und Kulturministers inne.
1963 bis 1966 war er Levi Eshkols stellvertretender
Ministerpräsident. 1959 bis 1966 war Abba Eban auch Präsident des
Weizmann Institutes in Rechovot.
Ab 1966 amtierte Eban aus Außenminister. Er
versuchte die Beziehungen mit den USA zu stärken und Israel mit der
EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) zu verbinden. In und nach
dem Sechs Tage Krieg leitete er den politischen Kampf Israels in der
UNO.
Nach dem Jom Kippur Krieg war Eban an den
Verhandlungen über ein Truppenentflechtungsabkommen zwischen Ägypten
und Israel beteiligt.
Abba
Eban mit Henry Kissinger
Abba Eban wird für seine brilliante Rhetorik,
seine staatsmännische Haltung in den Vereinten Nationen und seine
Kenntnis zahlreicher Sprachen bewundert. Zu seinen Büchern gehoeren:
"Stimme Israels" (1957), "Dies ist mein Volk" (1969), "Dies ist mein
Land" (1972) und "Persoenliches Zeugnis" (1992).
Quelle:
The
Pedagogic Center
Bearbeitung:
Dr. Chani
Hinker
Ein Kondolenzbuch liegt heute, am 19.,
und am 20. November 2002 von 13.00 bis 17.00 Uhr im Foyer der
Botschaft des Staates Israel in der Auguste-Viktoria-Strasse 74-76,
14193 Berlin aus.
hagalil.com
18-11-02 |