Auswirkung der Intifada:
Amerikanische Studenten
meiden Israel
Die politische Situation in Israel macht sich auch in den
Studentenzahlen deutlich. Die Einschreibung von ausländischen Studenten
an der Hebräischen Universität Jerusalem und der Tel Aviv Universität
erlebte dieses Semester den gravierendsten Einbruch seit Jahren.
Nur 135
ausländische Studenten haben sich an der "Rothberg School for Overseas
Students" in Jerusalem eingeschrieben. Noch im letzten Jahr hatten sich
zumindest 311 Studenten für die Programme angemeldet, im akademischen
Jahr 1999/2000 waren es noch über 600 Teilnehmer.
Doch allein nach Beginn der Al-Aqsa Intifada verließen
50 Studenten Universität und Land.
In Tel Aviv sieht es ganz ähnlich aus. Für das kommende Semester haben
sich 120 ausländische Studenten eingeschrieben. Auch hier sind die
Zahlen stark rückläufig, letztes Jahr waren 300 und das Jahr zuvor 400
Studenten eingeschrieben.
Mit den
sinkenden Studentenzahlen ist neben dem Imageverlust auch ein ganz
konkreter Geldmangel eingetreten. Der Einbruch seit der neuen Intifada
koste die Tel Aviv Universität schätzungsweise mehrere Hundertausend
Dollar, heisst es in einem Bericht zur aktuellen Situation.
Vor allem
amerikanische Studierende, die den Großteil der ausländischen Studenten
ausmachen, kommen nicht mehr. Europäer, Kanadier, Russen, Südamerikaner
und Südafrikaner lassen sich durch die politische Situation offenbar
nicht abschrecken, ihre Einschreibezahlen sind gleich geblieben.
Für sie hat die
gegenwärtige Situation dann auch durchaus Vorteile. Denn mit weniger
Amerikanern werden einerseits die Programme multikultureller,
andererseits sind die Klassen um einiges kleiner und damit der
Lerneffekt um einiges größer.
hagalil.com / 19-11-2001 |