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Peres in Kairo:
Waffenruhe im Nahen Osten?

Die Palästinenser ließen gestern Abend über den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak ein Angebot zur Waffenruhe an Israel unterbreiten. Sollte diese Waffenruhe von beiden Seiten für mindestens vier Wochen respektiert werden, könne man neue diplomatische Gespräche beginnen, so Mubarak in Kairo.

Während jedoch Mubarak nach einem Treffen mit dem israelischen Außenminister Shimon Peres bekannt gab, dass dieser das Angebot angenommen habe, betonte Peres später, man habe über die Waffenruhe lediglich diskutiert. Man habe sich noch nicht über die konkreten Maßnahmen, die für eine Umsetzung der Feuerpause notwendig wären, einigen können, sagte Peres. Israel halte nur eine längere Waffenruhe von drei Monaten vor der Aufnahme von Verhandlungen für sinnvoll. Peres zeigte sich jedoch sehr zufrieden darüber, dass Mubarak Israels Prinzip, keine Verhandlungen zu führen so lange die gewaltsamen Auseinandersetzungen weiter gehen, akzeptiert habe.

Die Umsetzung einer Waffenruhe wird auch von Seiten der Palästinenser schwer durchführbar. Hamas-Führer Mahmud az-Zahar erklärte gestern Abend in Gaza, „kein Palästinenser wird die Waffe niederlegen, solange die Israelis weiter Angehörige unseres Volkes töten“.

Grundlage für diese neue Initiative ist ein ägyptisch-jordanischer Friedensplan, den Israel bisher ablehnte. Neben einem Waffenstillstand sieht er den Verzicht Israels auf den weiteren Ausbau jüdischer Siedlungen im Westjordanland und im Gazastreifen vor. In diesem Punkt scheint jedoch keine Einigung in Sicht. Peres betonte, dass Israel die bereits bestehenden Siedlungen im Zuge eines „natürlichen Wachstums“ weiter ausbauen werden. Ministerpräsident Scharon hat aber auch wiederholt erklärt, dass er einen Siedlungsstopp generell ablehne.

Peres nutzte die gemeinsame Pressekonferenz mit Mubarak um anzukündigen, dass Israel sofortige Schritte einleiten werde, um das Leben der Menschen in den Gebieten in jeder möglichen Art und Weise zu erleichtern. „Wir wollen nicht, dass sie leiden müssen“, sagte Peres. Als erstes wolle man die Zahl der Arbeitsgenehmigungen für Palästinenser in Israel erhöhen. Diese Maßnahmen seien an keine Bedingungen geknüpft.

Nach einer kurzen Unterredung mit Scharon über die Ergebnisse der Gespräche in Kairo, flog Peres in die USA, um die diplomatischen und wirtschaftlichen Bemühungen der Bush-Regierung um ein Waffenstillstandsabkommen im Nahen Osten zu sichern.

Unterdessen formierte sich Widerstand gegen den Palästinenserpräsident Jassir Arafat. Die palästinensischen Komitees für den bewaffneten Aufstand gegen Israel haben Arafat die Gefolgschaft verweigert. Arafat hatte die Auflösung der Komitees gefordert, nachdem sie sich erstmals offiziell zu einem Mörsergranaten-Angriff auf israelische Siedlungen bekannt hatten.

haGalil onLine 30-04-2001


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