Mi 14. August 22.40 h bis 0.10 h auf Arte
Hakayitz Shel Aviya / Israel / 1988
Der auf autobiografischen Erlebnissen der Hauptdarstellerin
Gila Almagor beruhende Film erzählt von den Auswirkungen des
Holocaust auf die Überlebenden im gerade entstandenen Staat
Israel. Sommer 1951: Die zehnjährige Aviya lebt im Heim und
besucht in den Ferien ihre Mutter Henya in einem kleinem Dorf
bei Tel Aviv.
Heyna, einst eine aktive und wunderschöne Partisanin, hat im
Zweiten Weltkrieg in einem polnischen Konzentrationslager den
Holocaust überlebt und emigrierte anschliessend nach Israel.
Gerade aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen, kann sie ihr
erlittenes Trauma immer noch nicht bewältigen.
Auch Aviya leidet unter der schrecklichen Vergangenheit: Sie
sucht immer noch nach ihrem Vater, der den Naziterror nicht
überlebt hat. Beide stossen in dem kleinen Dorf auf das
Unverständnis der Einheimischen und bleiben dort Aussenseiter.
Das Trauma der Überlebenden und ihrer Kinder paßt nicht in das
Selbstbild des jungen Staates Israel.
Aus der Perspektive von Aviya beschreibt der nach einem
autobiografischen Roman Gila Almagors entstandene Film nicht nur
die anhaltenden Probleme der Opfer des Holocausts. Er erzählt
auch von einer sensiblen Mutter-Tochter Beziehung und
thematisiert damit gleichzeitig die Auswirkungen auf die Kinder
der Überlebenden, der sogenannten "Second Generation".
Für die bewegende Darstellung der beiden Hauptfiguren erhielten
Kaipo Cohen und Gila Almagor 1989 bei den Internationalen
Filmfestspielen in Berlin den Silbernen Bären.