UN-Gelder für
Restauration:
"Haggadah von Sarajewo"
Die "Haggadah von Sarajewo", eines der schönsten Bücher aus dem sephardischen
Spanien des 14. Jahrhunderts, wird restauriert. Die UN-Mission hat die
Restaurationsarbeiten an dem ziemlich beschädigten Werk der deutschen Expertin
Andrea Pataki anvertraut, sagte eine Sprecherin in Sarajewo. Die Haggadah soll
im danach im Nationalmuseum von Sarajewo ausgestellt werden, in dessen Besitz
sie seit 1894 ist.
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Das reich bebilderte und geschmückte Buch ist eines der wichtigsten Manuskripte
des Mittelalters. Die Haggadah von Sarajewo stammt aus der Mitte des 14.
Jahrhunderts und wurde in Katalonien, wahrscheinlich in Barcelona erstellt.
Der Weg der Haggadah nach Sarajewo ist bis
heute nicht vollständig geklärt.
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Eine Quelle berichtet vom Verkauf des
Buches im Jahre 1510, wodurch klar ist, daß die Haggadah zu dieser Zeit noch in
Italien gewesen sein muß. Es wird angenommen, daß erst im 18. Jahrhundert durch
jüdischen Kaufleuten aus Dubrovnik nach Sarajewo gelangte.
Während des zweiten Weltkriegs konnte nur eine dramatische Rettungsaktion das
Buch vor den Deutschen bewahren. Unmittelbar nach dem Einmarsch der Deutschen
wurde, wohlwissend um den Wert der Haggadah, die Herausgabe des Buches
gefordert. Jozo Petrovic, Direktor des Nationalmuseums, gelang es, das Buchaus
dem Museum heraus in ein kleines Bergdorf schmuggeln zu lassen, wo es bis Ende
des Krieges verwahrt wurde.
Mehrere Faksimilieausgaben der Haggadah
wurden mittlerweile in verschiedenen Sprachen veröffentlicht. Das Buch umfasst
insgesamt 142 Folios (im Format 16.5 x 22.8 cent.). Die Haggadah besteht aus
drei Teilen.
Der erste Teil besteht aus 34 Folios mit
insgesamt 69 Miniaturdarstellungen, die alle mit blauen und roten Ornamenten
eingefasst und vergoldet sind. Der zweite Teil besteht aus dem Text der Pessah
Haggadah, in spanischer Sprache, geschrieben in hebräischen Buchstaben. Nur 22
Seiten von 67 haben keine Bebilderung. Der dritte Teil, der zu einem späteren
Zeitpunkt verfaßt wurde und keine Illustrationen enthält, besteht aus
unterschiedliche Textarten, Poesie aus dem 10.-13. Jahrhundert, Geschichten und
Gebeten.
aue / hagalil.com / 03-01-2002 |