Im Wartesaal des
Todes Montag,
29.April um 22.45 Uhr im Bayerischen Fernsehen
NS-Zwangsarbeiterinnen und - zwangsarbeiter als Opfer der
Entschädigungspraxis Ein
Drittel der 5,1 Milliarden Euro sollen den ehemaligen
NS-Zwangsarbeitern und - Zwangsarbeiterinnen von den
Partnerschaftsorganisationen der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und
Zukunft" schon ausbezahlt worden sein. Doch Betrug, Behördenwillkür,
Schlendrian und Schikanen vor Ort trüben das Bild.
- Beim Umtausch von 1,325 Milliarden Mark in die polnische Währung Zloty
entstand ein unnötiger Kursverlust von rund 200 Millionen Mark.
- In Russland "verschwanden" 83 Millionen Mark
Zwangsarbeiterentschädigungen spurlos.
- In Armenien und Georgien wurden bis zum Februar 2002 nur 19 ( in
Worten: neunzehn) Opfer entschädigt.
Das Problem: Die sieben Partnerorganisationen - die beiden jüdischen,
die polnische, die weißrussische, die ukrainische, die tschechische und
die Organisation "Rest der Welt"- entscheiden eigenverantwortlich über
die Auszahlung der Gelder. Während in Tschechien zum Beispiel
vorbildlich gehandelt wird, erleben in Russland und in der Ukraine die
Opfer immer wieder unerklärliche Verzögerungen. Sie fühlen sich mit
Blick auf die Auszahlung im "Wartesaal des Todes".
In der Kritik stehen auch die Anwälte, insbesondere die amerikanischen
Advokaten, die 125 Millionen Mark ( ca 65 Millionen Euro) an Honoraren
erhielten. Doch es gibt auch "weiße Ritter" in der Branche:
- der Berliner Anwalt Stefan Taschjian kämpft für die in Armenien und
Georgien lebenden ehemaligen NS-Opfer und hilft den Menschen direkt,
- der Frankfurt-Mainthaler Notar Peter-Jochen Kruse reist vor Ort auf
die Krim und zahlt die Gelder direkt aus.
Die Dokumentation begleitet die "weißen Ritter" in den Wartesaal des
Todes. hagalil.com / 29-04-2002 |