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Parashoth haShawu'a 
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Parschat Behaalotcha

Jüdischer Feminismus

"Die Religion wird von Männern beherrscht. Darum ist sie sexistisch."

Das hören wir oft von Leuten, die an unserem spirituellen Leben nicht teilnehmen und sich rechtfertigen wollen. Warum sollen wir uns mit ihnen auseinandersetzen? Genügt es nicht, darauf hinzuweisen, dass man nicht eine ganze Lehre nach den Taten einiger weniger sexistischer Leute beurteilen darf? Vielleicht. Trotzdem wollen wir jenen antworten, die sich über die Rolle der Frau im Judentum beschweren.

In der Torah ist viel die Rede von Abraham, Jizchak, Jakob, Mosche und den Priestern. Sie sind die Helden, die Häupter, die zentralen Gestalten.

Aber die Torah ist auch voll von Geschichten über ebenso heldenhafte Frauen, denen wir unsere Siege und unseren Fortschritt ebenfalls verdanken.

Sara, Rebekka, Rachel und Lea fallen uns sofort ein. Sie sind unsere Mütter. Seltner denken wir an Miriam, Mosches ältere Schwester, die in der Torah als Prophetin genannt wird. Wie viele Männer ist sie berühmt für ihren Mut. Im neuen Wochenabschnitt, Behaalotcha, wird sie allerdings von Gott ermahnt, weil sie sich ihm widersetzte. Obwohl sie zur Strafe eine Woche in der Wüste außerhalb des Lagers der anderen verbringen muss, heißt es in der Torah: "Das Volk reiste erst weiter, als Miriam wieder hereingebracht wurde." Zwei Millionen Menschen mit den Ältesten, Propheten und Weisen unterbrachen also ihre Reise wegen einer einzigen Frau.

Warum? Weil alle wussten, was ohne Miriam mit Mosche geschehen wäre. Sie legte ihn in den Korb und vertraute den Korb dem Nil an, dort wo die Tochter des Pharao badete. Aber wissen Sie auch, dass Miriam in gewisser Hinsicht für Mosches Geburt verantwortlich war? Als der Pharao befahl, alle jüdischen Knaben in den Nil zu werfen, beschloss Amram, der Vater Miriams und Aarons, auf weitere Kinder zu verzichten und sich in seiner Verzweiflung von seiner Frau Jochewed zu trennen. Die vierjährige Miriam wies ihren Vater zurecht: "Der Pharao will nur Knaben töten, Ihr aber wollt Knaben und Mädchen töten!" Sie erinnerte ihn an G–ttes Gebot: "Seid fruchtbar und mehret euch!" So überzeugte sie Amram davon, dass er Jochewed wieder heiraten musste — und Mosche wurde geboren.

Wenn die Torah zwischen den Aufgaben der Männer und der Frauen unterscheidet, dann liegt das nur an den Unterschieden, die für uns alle offensichtlich sind. Aber die Frauen in der Torah stehen den Männern ebenso wenig nach wie die Frauen unserer Zeit.

Der Standpunkt des Rebbe

Gedanken und Einsichten des Lubawitscher Rebbe

Die Torah ist der Bauplan der Welt. Alles, was existiert, finden wir in der Torah. Mehr noch: In jeder Idee der Torah finden wir die ganze Welt.

Leitgedanken

"Wenn ihr die Lampen anzündet ..." (8:2)

Frage: Die Gemara (Menachot 86a) sagt, man habe die Oliven dreimal ausgepresst und das Öl jeder Pressung nach drei Qualitätsstufen geteilt. Die erste Stufe der ersten Pressung war die beste, und man benutzte sie, um die Menora anzuzünden. Das zweite Öl der ersten Pressung und das erste Öl der zweiten waren von gleicher Güte und wurden als menachot (Speiseopfer) verwendet. Aber für die Menora war nur das erste Öl der zweiten Pressung, nicht aber das zweite der ersten Pressung geeignet. Das dritte Öl der ersten und das zweite der zweiten Pressung sowie das erste der dritten Pressung waren als menachot geeignet; aber nur das erste Öl der dritten Pressung wurde für die Menorah benutzt.

Warum war das erste Öl der dritten Pressung besser als das zweite und dritte Öl der ersten Pressung, wenn es um die Menora ging?

Antwort: Nicht alle Menschen sind gleich. Manche haben viele Fähigkeiten, andere wenige. König Schlomo sagte: "Ner Haschem nischmat adam" — "Die Seele des Menschen ist G–ttes Kerze" (Sprüche 20:27). Alle Vorschriften über die Menora enthalten Lehren, die das Leben der Menschen betreffen. Die unterschiedlichen Güteklassen des Öls lehren uns etwas Wichtiges: Haschem erwartet nicht, dass wir alle gleich sind. Er erwartet vielmehr, dass jeder sein Bestes gibt. Wer seinen Fähigkeiten nach nur die zweite Stufe erreichen kann, aber sich dort auszeichnet, hat also ebenso viel erreicht wie derjenige auf der ersten Stufe.

Man erzählt, der berühmte Zadik Rabbi Susche von Anipoli habe einmal gesagt: "Wenn ich eines Tages vor dem himmlischen Gericht stehe, habe ich keine Sorge, dass man fragen wird: Warum war Suscha nicht wie der Patriarch Abraham? Ich fürchte aber, man wird die Frage stellen: Warum war Suscha nicht der Suscha, der er hätte sein können?"

Der Rabbi geht ins Gefängnis

In ganz Ismir (Türkei) waren alle mit den letzten Vorbereitungen für den Schabbat beschäftigt. Das Judenviertel wimmelte von Menschen, die nach Hause eilten. Aber einer lief woanders hin, nämlich ins Stadtzentrum. Es war Rabbi Avraham Schlomo HaKohen, der Vater des berühmten Rabbi Elijahu HaKohen von Ismir, dem Autor von Me’il Zedaka. Seine Tasche wölbte sich, weil ein Beutel mit Münzen darin war. Er war unterwegs zum Gefängnis.

Jeden Feitag hinterlegte er eine große Summe als Kaution, damit die Gefängniswächter die jüdischen Gefangenen über den Schabbat freiließen.

Das war nicht ungefährlich. Wenn ein Gefangener die Süße der Freiheit schmeckte und nicht zurückkehrte, war die Kaution verloren. Das war schon ein paar Mal vorgekommen — und wer konnte den armen Kerlen einen Vorwurf machen? Wer wollte schon in eine kalte, feuchte Zelle voller Schaben und Ratten zurückkehren?

Obwohl er manchmal die Kaution verlor, ließ Rabbi Avraham Schlomo die Gefangenen nie im Stich. Jede Woche kam er und übergab das Geld. Einmal gelang es ihm jedoch nicht, die erforderliche Summe für alle Gefangenen aufzubringen. Also bot er sich selbst als Geisel an und ließ sich einsperren, damit alle Gefangenen am Schabbat nach Hause gehen durften.

Diese gute Tat löste Unruhe in der jüdischen Gemeinde von Ismir aus. Die Gemeindemitglieder veranstalteten rasch eine Sammlung, und noch bevor es Schabbat war, hatten sie den Betrag zusammen. Sie eilten zum Gefängnis und befreiten ihren geliebten Rabbi.

haGalil onLine 08-06-2001

 


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