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Parashoth haShawu'a 
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Parschat Chaje Sara

Es gilt für beide Seiten

Ist die Medizin nicht großartig? Dank ihrer Fortschritte gibt es heute viele Menschen im mittleren Alter, deren Kinder bereits voll im Berufsleben stehen und darauf hoffen dürfen, dass ihre Eltern noch viele Jahre bei ihnen sein werden. Mama und Papa wollen unbedingt als 70jährige mit den Kindern Urlaub machen, als 80jährige unerwartet zu Besuch kommen und als 90jährige ständig anrufen. Natürlich hat die Aussicht, die Eltern noch eine oder zwei Jahrzehnten bei sich zu haben, auch ihre Schattenseite - vor allem, wenn die Mutter chronisch krank ist oder der Vater in der Wohnung raucht, obwohl uns das nicht gefällt. Aber die Bibel ermahnt uns streng, den Vater und die Mutter zu ehren, und dieses Gebot müssen wir ernst nehmen, selbst wenn wir sie manchmal schwer ertragen können oder ihren Verfall miterleben müssen. Aber warum, fragen Sie vielleicht, gibt es kein Gebot, dass die Eltern ihre Kinder ehren sollen?

Eine gute Frage. Die Antwort lautet: Das ist nicht notwendig. Denken Sie an Ihr Leben. Ihre Eltern haben während Ihrer Kindheit und Jugend Regeln über das Essen, das Schlafen, den Umgang mit Tante Dora aufgestellt. Als Sie "unabhängig" wurden, gaben die Eltern Ihnen Ratschläge: wo und wie Sie wohnen sollten und dass Sie keinen neuen Küchentisch zu kaufen bräuchten, weil bei ihnen auf dem Dachboden noch ein sehr guter Tisch stehe. Und als Sie Kinder hatten, mischten die Eltern sich erst recht ein. Trotzdem sollen Sie die Eltern respektieren! Aber wo bleibt der Respekt der Eltern vor "Ihren Angelegenheiten" und vor Ihrem freien Willen?

Er ist da: in den Regeln über das Schlafengehen, der Idee vom Küchentisch und dem Hinweis, dass Ihre Kinder mehr Brokkoli essen sollten. Das alles schließt den Respekt vor Ihnen ein. Es ist der Respekt von Menschen, die wissen, dass Sie besser leben, wenn Sie gewisse Regeln befolgen, deren Wert die Eltern erfahren haben, sei es durch Befolgen oder Nichtbefolgen dieser Regeln. Die Eltern respektieren die Weisheit, die sie erlangt haben, und sie respektieren Sie, indem sie diese Weisheit an Sie weitergeben. Darum steht die Ehrfurcht vor den Kindern nicht in den Geboten - sie steht in der DNS, also im genetischen Code. Nur Menschen, die allgemein auf Ablehnung stoßen, werden von ihren Eltern nicht respektiert.

Die Wahrheit ist: Wenn Sie mehr respektiert werden wollen, müssen Sie zuerst Ihre Eltern respektieren. Im neuen Wochenabschnitt, Chaje Sara, lesen wir, dass Abrahams Diener eine weite Reise macht, um eine Frau für Jizchak zu suchen. Er begegnet Rebekka und bittet ihre Familie, sie mit Abraham zu verheiraten. Dabei schildert er die Familie seines Herrn in rosigen Farben. Wir wissen aus der Torah, dass die Eltern damals die Macht hatten, solche Vereinbarungen zu treffen; sie hatten also viel mehr Macht, als Ihre Eltern!

Was geschieht? In der Genesis 24:58 heißt es: "Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: ,Willst du mit diesem Mann gehen?' Und sie sagte: ,Ich werde gehen.'" Warum fragten die Eltern, obwohl sie befehlen konnten? Weil Rebekka immer respektvoll und gehorsam gewesen war. Sie befolgte das Gebot, das in der Torah bis dahin noch nicht erwähnt wird. Und dafür wurde sie respektiert. "Ehre Vater und Mutter" hat einen ungeschriebenen Zusatz: "Dann werden deine Eltern dich ehren."

Leitgedanken

"Und Abraham war alt und in fortgeschrittenem Alter" (24:1).

Frage: Warum fügt die Torah hinzu: "ba bajamim" (fortgeschritten im Alter, wörtlich: ... an Tagen)?

Antwort: Ein Jude kommt mit einer Aufgabe in diese Welt: die Torah zu studieren und Gutes zu tun. Oft vergehen die Tage und Jahre, und wir merken, dass wir sehr wenig erreicht und wertvolle Zeit vergeudet haben. Die Torah bestätigt, dass Abraham Rechenschaft über jeden Tag seines Lebens ablegen konnte. Er war nicht nur an Jahren gealtert, sondern ba bajamim - er konnte sich an jeden Tag erinnern und sagen, was er an diesem Tag erreicht hatte.

Der Standpunkt des Rebbe

Gedanken und Einsichten des Lubawitscher Rebbe

Ein echter Narr

Um mit dem Unendlichen leben zu können, müssen Sie ein Narr sein, ein einfacher, aufrichtigere Narr, der sich nicht um die Meinung seiner Umwelt kümmert. Lernen Sie von der Welt, in der wir leben: Die Welt ist ein Narr - aber ein geistloser, dummer Narr. Seien Sie ein Narr, der über den Verstand hinausgeht.

Leichte Arbeit?

Eine reiche alte Römerin fragte Rabbi Josi ben Chalafta einmal: "In wie vielen Tagen hat Haschem die Welt erschaffen?"

"In sechs Tagen", lautete die schnelle Antwort.

Sie fragte: "Und was tut er seither?"

"Er ist damit beschäftigt, Ehen zu arrangieren: dieses Mannes Sohn soll jenes Mannes Tochter heiraten."

"Ist das Arbeit?" fragte sie erstaunt. "Nun, das kann ich auch! Ich habe viele Diener und Mägde, und ich kann sie schnell verheiraten."

Rabbi Josi erwiderte: "Vielleicht hältst du es für einfach, die Richtigen zusammen zu bringen. Aber Haschem hält es für ebenso schwierig wie das Teilen des roten Meeres!"

Die Römerin machte sich an die Arbeit. Sie ließ 1000 Diener und 1000 Dienerinnen nebeneinander Aufstellung nehmen und bildete dann der Reihe nach Paare aus ihnen. Das dauerte nicht lange.

Am nächsten Morgen wurde sie mit Klagen überhäuft. Die Diener und Mägde kamen mit blauen Flecken zu ihr und weinten und schrieen: "Den will ich nicht als Mann" oder "Mit dieser Frau halte ich es nicht aus!" Und so weiter. 1000 Paare kamen zu der Frau, und alle waren aus einem anderen Grund unzufrieden.

Sofort ließ die Frau Rabbi Josi rufen und sagte: "Rabbi, jetzt weiß ich, dass Sie recht hatten. Eure Torah ist schön und wahr. Alles, was Sie gesagt haben, ist völlig richtig. Es ist schwer, die richtigen Menschen zusammen zu bringen!"

hagalil.com 01-11-02

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