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Parashoth haShawu'a 
[Zur Übersicht Wochenabschnitte]

Paraschat Dewarim

Bitte, verzeihen Sie sich

Das Folgende gilt nur für Leser, die zu hart mit sich selbst sind. Die anderen dürfen das Zimmer verlassen... 
Sind wir jetzt allein? Dann wollen wir uns über das Verzeihen unterhalten.

Wie bekümmert sind Sie, wenn Sie Ihrem eigenen Ideal nicht entsprechen? Wenn Sie zu wenig gespendet haben, andere nicht respektvoll behandelt haben, böse Worte gesprochen haben, oder einen anderen spirituellen Fehler begangen haben ... werden Sie dann missmutig?

Wenn Sie etwas falsch gemacht haben, sollen Sie bereuen. Aber dann müssen Sie sich sammeln und wieder nach dem Guten streben. Es ist zu leicht, sitzen zu bleiben und sich selbst zu bedauern - und Zeitverschwendung.

Und was ist mit den anderen? Ärgert es Sie, wenn andere ohne einen Tadel davonkommen? Sollten sie nicht mehr leiden, wenn sie gesündigt haben?

Ja, aber das geht nur sie und G-tt an. Es ist nicht Ihre Sache, es sei denn, Sie helfen den anderen, die Mizwot zu befolgen. Wie? Durch Ihr Vorbild. Indem Sie andere an die Gebote erinnern, und indem Sie auf gute Taten Dritter hinweisen, aber nicht, indem Sie Reue fordern - die beruht auf unserer Beziehung zu G-tt.

Diese Woche lesen wir Dewarim, den ersten Wochenabschnitt des letzten Buches in der Torah. Mosche beginnt seinen Rückblick auf die 40-jährige Wanderschaft seines Volkes. Er vergisst nicht die begangenen Sünden, aber er hackt auch nicht auf ihnen herum. Er erwähnt, dass das Volk den Glauben verloren hat, fügt aber hinzu, das sei "in der Wüste" geschehen. Er spricht vom Götzendienst "auf der Ebene". Er bemängelt den schwachen Willen "vor dem Roten Meer". Und natürlich erwähnt er auch das Goldne Kalb, ebenfalls zusammen mit dem Ort.

Die Verbindung mit dem Ort hat ihren Sinn. Die Wüste, die Ebene, alle Stationen der Reise hatten ihre Probleme. Mosche sagt im Grunde, es seien außergewöhnliche Umstände gewesen (Hunger und Durst, der schlechte Einfluss anderer Kulturen, Kriege), die das Volk zur Sünde verleitet hätten. Damit deutet er an, dass G-tt die Ursachen der Sünden versteht.

Und Sie? Auch Sie sind ein Mensch. G-tt hat Sie mit Grenzen geschaffen, und er kennt Ihre Versuchungen und Enttäuschungen. Aber er hat Ihnen auch Fähigkeiten gegeben und erwartet, dass Sie diese nutzen. Denken Sie nicht zu lange an Ihre Sünden, außer in der Absicht, sich zu bessern. Nutzen Sie Ihre Energie für das Gute ... und überlassen Sie die Vergebung G-tt.

Der Standpunkt des Rebbe

Gedanken und Einsichten des Lubawitscher Rebbe

Um G-tt zu dienen, brauchst du sowohl einen gesunden Körper als auch eine gesunde Seele.

Leitgedanken

"G-tt hörte den Klang deiner Worte, und er war zornig" (1:34).

Frage: Ist das Wort kol (Klang) nicht überflüssig? Hätte es nicht genügt zu sagen: "Und G-tt hörte deine Worte"?

Antwort: Es gibt eine Geschichte über Reuben, der das Gerücht verbreitete, Schimon sei ein Dieb. Schimon brachte ihn vor den Rabbi, und der entschied, dass Reuben am Schabbatmorgen öffentlich erklären solle: "Als ich behauptet habe, Schimon sei ein Dieb, war das eine Lüge!" Also stieg Reuben am Schabbatmorgen auf ein Podium und rief: "Als ich behauptet habe, Schimon sei ein Dieb, war das eine Lüge?"

Sofort eilte Schimon zum Rabbi und klagte: "Mein guter Ruf ist zerstört. Die Lage ist jetzt schlimmer als zuvor!"

Der Rabbi ließ Reuben holen und fragte ihn: "Warum hast du das getan?"

Reuben erwiderte: "Rabbi, ich habe genau die Worte benutzt, die Ihr mir aufgetragen habt. Es ist doch nicht meine Schuld, dass ich kein Chasan bin und nicht gut singen kann!"

Als die Kundschafter aus Erez Jisrael zurückkamen, berichteten sie: "Gut ist das Land, das G-tt, unser G-tt, uns gibt" (1:25). Warum also war Haschem zornig über sie? Nun, ihre Worte waren zwar oberflächlich richtig, aber das Problem war das kol, der Tonfall, in dem sie sprachen. Das Volk verstand sie nämlich so: "Ist das Land, das G-tt uns gibt, wirklich gut?"

Wer ist gemeint?

"Das sind die Worte, die Mosche zu den Kindern Israel über den Jordan sprach, in der Wüste, auf der Ebene, gegenüber von Suf, zwischen Paran und Tofel, Laban, Chazeirot und Di-Sahaw" (Dewarim 1:1).

Alle diese "Orte" sind Anspielungen auf Sünden, die das jüdische Volk während seiner 40-jährigen Reise durch die Wüste begangen hat. Mosche ermahnt das Volk nur, indem er die Orte erwähnt, weil er die Leute nicht beschämen will. (Raschis Kommentar)

Rabbi Menachem Mendel von Lubawitsch kritisierte eine bestimmte Einstellung und ein bestimmtes Verhalten hart. Später beklagte sich einer der Anwesenden bei ihm: "Rebbe, warum habt Ihr mich öffentlich zurechgewiesen? Hättet Ihr mich nicht unter vier Augen auf meine Fehler hinweisen können, ohne mich bloßzustellen?"

Der Rebbe antwortete: "Habe ich dich gemeint? Anscheinend ja. Weißt du, ich bin Hutmacher. Ein Hutmacher macht einen Hut und stellt ihn ins Schaufenster. Die Leute kommen und probieren ihn, und irgendwann gefällt der Hut einem Kunden. Wen habe ich gemeint, als ich den Hut machte? Nun, ich habe ihn genau für den gemacht, der denkt, dass er ihm passt!"

haGalil onLine 11-07-2002

 


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