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Parashoth haShawu'a 
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Paraschat Waetchanan

Studieren Sie die Ameisen!

Haben Sie schon einmal Insekten beobachtet? Diese faszinierenden und oft lästigen und angsteinflößenden Kreaturen haben uns wie alle Geschöpfe G-ttes viel zu sagen. Aussehen, Bau und Vielfalt der Insekten sind erstaunlich. Es gibt Tausende von Käfer- und Schmetterlingsarten, und natürlich hat jede Art ihren Zweck: Befruchtung, Bewässerung, Futter für andere Tiere.

Wenn Sie in ein Buch über Insekten schauen, werden Sie erstaunt sein über die vielen Farben, den komplexen Bau und die ausgeklügelten Funktionen. Und dank Ihrer spirituellen Natur staunen Sie auch über den Geist G-ttes.

Er hat jedes einzelne dieser Wesen entworfen: Körperbau, Esswerkzeuge, Beingelenke und Verdauungssystem. Was für eine Aufgabe! Und dabei gehören die Insekten zu den einfacheren Schöpfungen G-ttes.

Aber - was hat das mit der Torah zu tun? Nun, wir lesen diese Woche Waetchanan, wo Mosche über das Verbot von Götzenbildern spricht. Das sind nicht nur Statuen von Menschen, sondern Bilder "von allen Geschöpfen auf Erden ... die geflügelten ... und jene, die am Boden kriechen ... auch die Fische im Wasser".

Warum durften die Kinder Israel sich von diesen Wesen keine Bilder machen? Natürlich war es wichtig, das Judentum und den Monotheismus von den anderen Kulturen jener Zeit abzugrenzen. Es gab damals allerlei Götter in Menschen- oder Tiergestalt und als märchenhafte Wesen. Und von allen wurden Bilder gemacht, die man anbetete. Damit wir uns von dieser heidnischen Symbolik distanzierten, verbot G-tt uns Götzenbilder.

Einen weiteren, subtileren Grund erfahren wir von den Insekten. Ihre unvorstellbare Artenvielfalt mit unendlich vielen Varianten, ihr unglaublich zweckmäßiger Bau erinnert uns daran, wie gering unsere Macht und unsere Fähigkeiten sind. Wir könnten uns nicht einmal so "einfache" Geschöpfe ausdenken, geschweige denn die größeren Wunder in G-ttes Universum!

Wenn G-tt uns "Götzenbilder" verbietet, weist er uns also darauf hin, dass wir seine Macht nicht einmal annähernd erreichen. Das macht uns demütig - und das ist der Anfang eines Lernprozesses.

Der Rest ist die Verwirklichung unseres Potenzials, unserer besonderen Fähigkeit, einer Gabe, die nur wir und kein anderes Geschöpf haben: Wir können an G-ttes Mizwot denken und sie bewusst einhalten.

Der Standpunkt des Rebbe

Gedanken und Einsichten des Lubawitscher Rebbe

Wenn du darauf vertraust, dass G-tt dir hilft, warum stehen dir dann Leid und Angst ins Gesicht geschrieben? Wenn du wirklich Vertrauen hast, dann feiere!

Leitgedanken

"Du sollst den Namen G-ttes, deines G-ttes, nicht vergeblich führen" (5:11).

Frage: Die Gemara (Schawuot 39a) schreibt, die ganze Welt habe gebebt, als Haschem verkündete: "Du sollst den Namen G-ttes, deines G-ttes, nicht vergeblich führen". Warum erschütterte diese Botschaft der Torah die ganze Welt?

Antwort: Es gibt eine Geschichte über Brüder, die nach Amerika auswanderten und ein Geschäft gründeten. Ein paar Jahre später ließen sie ihre Eltern nachkommen. Der Vater war ein frommer, g-ttesfürchtiger Jude mit Bart, Peijot und chassidischer Kleidung. Doch bald rasierte er sich den Bart ab und zog sich modern an. Die Brüder waren verdutzt und gingen zum Rabbi.

Als der Rabbi den Vater fragte, warum er sich so sehr geändert habe, antwortete dieser: "Meine Söhne haben ein großes Fleischgeschäft. Sie ließen mich an einem Tisch in dem Geschäft sitzen, und wenn die Menschen mich sahen, vertrauten sie darauf, dass die Ware koscher war, und kauften sie. Leider musste ich bald feststellen, dass das Fleisch nicht koscher ist und dass meine Söhne mich benutzten, um die Leute zu täuschen. Darum schor ich mir Bart und Peijot, damit meine Jiddischkeit nicht dazu beiträgt, unkoscheres Fleisch zu verkaufen."

Leider haben die Völker der Welt die Juden im Laufe der Geschichte verfolgt und gequält - mit der Behauptung, es geschehe "zu Ehren G-ttes". Sie behaupten, die Juden seien an sozialen Problemen schuld und hätten die Unterdrückung verdient. Sogar unter den Juden ist es nicht unüblich, andere Juden unter dem Vorwand zu verletzen, es handle sich um eine "Mizwa".

Haschems Gebot: "Erwähne meinen Namen nicht leichtfertig" bedeutet also in gewissem Sinne: "Missbrauche meinen Namen nicht!" Die Torah und die Religion dürfen keine Rechtfertigung für Sünden sein, und wir dürfen Sünden nicht unter dem Mantel der Tugend verstecken.

Diese klare g-ttliche Botschaft brachte alle Menschen zum Schaudern, und die ganze Welt bebte vor Furcht.

Der Heuchler

Einmal wurde ein Mann bei Rabbi Schneur Salman von Ladi der Heuchelei beschuldigt. "Er hält sich für einen Chassid", erfuhr der Rebbe. "Und er hat sich allerlei fromme Verhaltensweisen angewöhnt. Er handelt wie ein Heiliger. Aber das ist alles oberflächlich. Innerlich sind sein Herz und sein Geist so grob wie immer."

"Nun", sagte der Rebbe, "in diesem Fall soll er so enden, wie der Talmud es solchen Menschen vorhersagt."

Jetzt erschraken die Zuträger. Sie hatten den Rebbe nur vor diesem Menschen warnen wollen. Welches Unheil hatte er über den Sünder heraufbeschworen?

Rabbi Schneur Salman erklärte: "In der letzten Mischna der Abhandlung Pea erörtert der Talmud die Maßstäbe, an denen ein Armer zu messen ist, der um Hilfe bittet. Der Abschnitt schließt mit der Warnung: ,Wer nicht bedürftig ist und dennoch nimmt ... wer nicht lahm oder blind ist aber es vortäuscht, der wird erst dann den Tod des Alters sterben, wenn er ist, was er vorgibt. So ist es auch mit einem Menschen, der sich rechtschaffener und frömmer benimmt, als er ist: Nach und nach werden ihm diese Tugenden in Fleisch und Blut übergehen."

haGalil onLine 16-07-2002

 


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