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Ehrung in New York:
Leo-Baeck-Medaille für Johannes Rau

Bundespräsident Rau ist am Dienstag in New York wegen seiner Verdienste um die Versöhnung zwischen Christen und Juden mit der Leo-Baeck-Medaille ausgezeichnet worden. Die Ehrung des Leo-Baeck-Instituts gelte sowohl dem Menschen und Bürger Johannes Rau für seine politische Weisheit, Standhaftigkeit und Verlässlichkeit, wie auch dem deutschen Bundespräsidenten, hieß es in der Laudatio.

Alle sieben Bundespräsidenten vor Rau haben in unterschiedlichem Grade für die jüdisch-deutsche Verständigung und Aussöhnung gearbeitet. Das nun Johannes Rau geehrt wurde liegt daran, dass er die Beziehung zu den Juden im Allgemeinen und Israel im Besonderen zu einer treibenden Kraft seines Lebens machte.

Johannes Rau bemühte sich bereits vor seinem neuen Amt um den schwierigen Prozess, jüdische Gemeinden in Deutschland wieder zu errichten. Bereits 1995 erhielt er den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland für seinen Weg des christlich-jüdischen Dialog ein.

Auch mit Israel verbindet Johannes Rau eine besondere Freundschaft. Er war bereits mehr als 40 Mal in Israel zu Gast, auch im Bestreben, Brücken zwischen Israelis und Palästinensern zu bauen. Rau ist der erste Deutsche, der einen Ehrendoktor der Universität Haifa verliehen bekam. Israel war sein erstes Ziel für einen Staatsbesuch als Bundespräsident. Mit ihm wandte sich zum ersten Mal ein Politiker auf Deutsch an die Knesseth. Obwohl zwar einige Abgeordnete die "Sprache der Mörder" nicht hören wollten, blieb der Großteil des Parlamentes.

Rau sagte damals: "Im Angesicht des Volkes Israel verneige ich mich in Demut vor den Ermordeten, die keine Gräber haben, an denen ich sie um Vergebung bitten könnte. Ich bitte um Vergebung für das, was Deutsche getan haben, für mich und meine Generation, um unserer Kinder und Kindeskinder willen, deren Zukunft ich an der Seite der Kinder Israels sehen möchte."

Als Teenager hat Johannes Rau den Namensgeber der Medaille, Rabbiner Leo Baeck, erlebt als er 1947 Deutschland besuchte. Er sagte damals: "Was auch immer geschehen ist - zu bauen und wieder aufzubauen, das ist jüdisches Schicksal." Ein Satz, der den jungen Rau tief beeindruckte und der seine Wirken um Versöhnung seitdem bestimmte.

 hagalil.com / 18-10-2001

 


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