Sehr geehrte Frau Rabbinerin,
sehr geehrte Frau Vorsitzende,
liebe Miglieder und Gäste der Jüdischen Gemeinde Weiden,
es ist ein großer Tag für eine Gemeinde, wenn sie
einen eigenen Rabbiner gewinnen konnte. In Ihrem Fall ist es
sogar eine Rabbinerin, die zweite nach Frau Rabbiner Bea Wyler,
die in Deutschland amtieren wird. Das zeigt, wie pluralistisch
die jüdische Gemeinschaft in Deutschland geworden ist.
Obwohl die meisten sich für das Festhalten an
der Einheitsgemeinde mit eher orthodoxer Ausrichtung entschieden
haben, haben sich in den letzten Jahren in Deutschland Gemeinden
neu oder wieder gegründet, die eine liberale Grundhaltung des
Judentums bevorzugen. Diese Pluralität in Religionsausübung und
Kultur ist begrüßenswert. Zeigt sie doch ein großes Stück
Normalität in jüdischem Leben in Deutschland.
Diese Vielfalt jüdischen Lebens knüpft an alte
Traditionen in Deutschland an, wo die Wiege des liberalen
Judentums gestanden hat. 58 Jahre nach der Shoah leben in
Deutschland dank der Zuwanderung aus den Staaten der ehemaligen
Sowjetunion mehr als 100 000 Juden. So ist es nur folgerichtig,
dass die Gemeinden, die in ihren Entscheidungen unabhängig sind,
sich nach dem Willen und den Bedürfnissen ihrer Mitglieder für
die eine oder andere oder eine dritte Richtung im Judentum
entscheiden. Wichtig ist dabei für uns alle und jeden und jede
einzelne, dass wir uns dennoch als Einheit begreifen, als Juden.
Im Namen des Zentralrats der Juden in
Deutschland beglückwünsche ich die Gemeinde zu ihrer Wahl und
ich wünsche Ihnen, sehr geehrte Frau Rabbinerin Ederberg, für
Ihre Arbeit in Weiden G'ttes Segen.
Paul Spiegel
Präsident des Zentralrats
der Juden in Deutschland |