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Ergänzung der Gedenktafel:
Salzburg und das Herzl-Zitat

Ein knappes Jahr ist vergangen, seitdem in Salzburg der Wirbel um ein Zitat von Theodor Herzl begonnen hat. "In Salzburg brachte ich einige der glücklichsten Stunden meines Lebens zu" konnte man ursprünglich auf einer Gedenktafel lesen. Den entscheidenden Folgesatz hatte die Stadt sich gespart: "Ich wäre auch gerne in dieser schönen Stadt geblieben, aber als Jude wäre ich nie zur Stellung eines Richters befördert worden."

Wolfram P. Kastner und Martin Krenn, die eine Klasse an der Sommerakademie für Bildende Kunst leiteten, nahmen mit den Studierenden eine "handschriftliche Vervollständigung" des Zitats vor. Sie sahen darin eine "Rückgabe der unterschlagenen Worte", in der Hoffnung, daß dies die Verantwortlichen dazu bewegen könnte, ihren Fehler zu erkennen und zu verbessern.

Die Aktion brachte ihnen jedoch ein Strafverfahren ein, von Einsicht war zunächst keine Spur. Doch auch in Salzburg tut sich was, mittlerweile hat man sich dazu entschlossen, das Zitat vollständig wiederzugeben.

Wolfram Kastner schrieb daraufhin einen Brief an Bürgermeister Schaden mit dem Vorschlag, "dass die Tafel nicht von einem Steinmetz neu gemacht wird, und der unzutreffende Eindruck entsteht, als wäre die Tafel schon immer und von vorneherein so angebracht worden. Stattdessen sollte die bisherige Tafel dort bleiben und durch einen handschriftlichen Zusatz mit entsprechender Datierung dauerhaft ergänzt werden. Das würde den Erkenntnisprozess, der ja sehr positiv und ein Merkmal demokratischer Strukturen ist, sichtbar und nachvollziehbar machen."

Er selbst und Martin Krenn sowie die damaligen Studierenden der Klasse an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst 2001 seien gerne bereit, für die Gestaltung Vorschläge zu machen und sie auch auszuführen.

Ob das jedoch auf positive Resonanz bei der Stadt stoßen wird, ist wohl eher fraglich. Das Strafverfahren läuft noch.

 hagalil.com / 29-07-2002

 


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