Der Trägerverein des
Jüdischen Museums Franken hat mittlerweile die Nachfolge für
Bernhard Purin bekannt gegeben. Ab 1. April wird Daniela Eisenstein
neue Wissenschaftliche Leiterin des Jüdischen Museums Franken in
Fürth und Schnaittach. Die Entscheidung folgt der Empfehlung des
Wissenschaftlichen Beirats des Museums.
Daniela Eisenstein, geboren 1969 in Buffalo/New York (USA) ,
studierte an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg und
der Hebräischen Universität in Jerusalem die Fächer Jüdische Studien
sowie Mittlere und Neuere Geschichte. Aktuell arbeitet Daniela
Eisenstein am Jüdischen Museum der Stadt Frankfurt am Main. Sie war
dort in Zusammenarbeit mit dem Leo-Baeck Institute New York
wesentlich beteiligt an der Konzeption und Realisierung der
Ausstellung "Leo
Baeck (1873-1956) - Mi-gesa rabbanim", die in Frankfurt, München
und Düsseldorf zu sehen war. Eines ihrer weiteren
Ausstellungsprojekte war:
"Schtarker fun ajsen - Stärker als Eisen. Konzert- und
Theaterplakate aus dem Wilnaer Getto, 1941-43". Für die
Bundeszentrale für Politische Bildung Bonn erarbeitete sie eine
konzeptionelle Neufassung der Ausstellung "Abgestempelt.
Judenfeindliche Postkarten" für Jugendliche. Die ursprüngliche
Fassung war bereits in Frankfurt, Hamburg, Heidelberg und im Museum
für Kommunikation in Nürnberg zu sehen.
Daniela Eisenstein löst Bernhard Purin ab, der als
Gründungsdirektor für das neue Jüdische Museum in München
gewonnen wurde. In der Vergangenheit war es zu heftigen
Auseinandersetzungen um die Konzeption des Museums gekommen, die
Jüdische Gemeinde Fürth hatte wiederholt den Rücktritt Purins
gefordert. Einen Höhepunkt erreichte die Kontroverse mit der
Ausstellung "Feinkost Adam" in Fürth.
Es bleibt zu hoffe, dass sich Daniela Eisenstein in der Leitung
des Museums gegenüber der Gemeinde genauso wie ihr Vorgänger
durchsetzen kann und so die Unabhängigkeit der konzeptionellen
Darstellung gewahrt bleibt. Frau Eisenstein wird der Öffentlichkeit
offiziell am 1. April als neue Wissenschaftliche Leiterin
vorgestellt.
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Namensänderung als Problemlösung?